Globaler Technologiekonzern
Ein globaler Technologiekonzern stand vor einer der weltweit größten Restrukturierungen: Das Unternehmen war in über 100 Ländern aktiv, beschäftigte 90.000 interne und externe Mitarbeitende, generierte 14 Mrd. Euro Umsatz und häufte in sechs aufeinanderfolgenden Jahren Verluste von über 6 Mrd. Euro an.
Um in die Gewinnzone zurückzukehren, wurde gemeinsam mit dem Kunden ein Restrukturierungsprogramm aufgesetzt, das innerhalb eines Jahres die Einsparung von 1 Mrd. Euro und den weltweiten Abbau von Mitarbeitenden zum Ziel hatte. Gleichzeitig wurde beschlossen, sich auf einen von zwei Technologiebereichen zu fokussieren und den zweiten Bereich aufzugeben.
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- Es wurden in den Jahren zuvor bereits mehrere Restrukturierungsprojekte durchgeführt, die nicht den gewünschten Erfolg brachten.
- Die Gesellschafter waren nun ein letztes Mal bereit, das Unternehmen finanziell zu unterstützen.
- Die notwendigen Maßnahmen mussten mit demselben Management-Team durchgeführt werden, das das Unternehmen in den vergangenen Jahren leitete – über zehn langjährige Vorstände auf unterschiedlichen Kontinenten, die remote zusammenarbeiteten.
- Trotz der prekären wirtschaftlichen Situation des Unternehmens war weder bei dem Gros der Vorstände noch bei den Führungskräften und Mitarbeitenden eine Dringlichkeit zu spüren, da "man in einem schwierigen Marktumfeld agierte" und die Gesellschafter die Verluste in den letzten Jahren stets ausgeglichen hatten.
- Aufgrund umfangreicher Mitbestimmungspflichten war klar, dass das Programm auf erhebliche Widerstände treffen würde und die Verhandlungen mit den Betriebsräten zu einer mehrmonatigen Phase der Ungewissheit zwischen Programmankündigung und -umsetzung führen würden.

Nach einem intensiven Jahr – in die Planung und Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen waren über 2.000 Führungskräfte und Mitarbeitende involviert – wurden die Ziele des Restrukturierungsprogramms deutlich übererfüllt: Die laufenden Kosten wurden um 1,7 Mrd. Euro gesenkt.
Die von Anfang an offen kommunizierten und konsequent umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen wurden überwiegend als hart, aber notwendig und fair empfunden und von den meisten Stakeholdern mitgetragen.
Die Zustimmung zum Kurs des Vorstands ist trotz der Maßnahmen kontinuierlich und deutlich stärker als erhofft gestiegen: zwei Drittel der Führungskräfte und Mitarbeitenden unterstützten nach sechs Monaten den Restrukturierungskurs des Vorstands.
Das Projekt konnte trotz der enormen Herausforderungen erfolgreich umgesetzt werden, da die zentralen Erfolgsfaktoren von Transformationsprogrammen konsequent berücksichtigt wurden. Das Change Management wurde von Beginn an eng in das übergeordnete Transformationsprogramm eingebunden, um den Mitarbeitenden in Phasen der Unsicherheit und des Übergangs ausreichend Orientierung und Halt zu geben.
Hierdurch ist es gelungen, die Führungskräfte und Mitarbeitenden in die Transformation einzubeziehen und sie nicht zu einer reinen Vorstands-, sondern zu einer gemeinsamen Herausforderung zu machen, die schließlich erfolgreich angegangen wurde.
